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shopFACT SCS - Shopping City Süd Großzügige Mall Auch im Innenraum war ein homogenes Gesamtbild 30 vorrangiger Designanspruch. Es galt daher alles Überflüssige zu entfernen, den Raum soweit als möglich zu entkernen und die Reduktion auf das Wesentliche umzusetzen. Ein neues Orientierungssystem mit einer übersichtlichen Abfolge von attraktiven Wegen und Plätzen mit gemütlichen Lounges wurde implementiert. Elemente wie Wasserfälle und üppige Begrünungen sorgen nun für ein angenehmes Raumklima und eine entspannte Shoppingatmosphäre. Oberlichtbänder im Stammhaus bringen mehr Tageslicht in die Mall und weiten den Raum nach oben. Gemeinsam mit dem Lichtplanungsbüro Pokorny entwickelte ATP ein ausgefeiltes Tages- und Kunstlichtkonzept, das die Mall stets hell, luftig und großzügig wirken lässt. Dank seiner Schürzen und Kanten unterbindet das Bauwerk fast zu 100 % den ungewünschten direkten Sonneneintrag, wodurch auf mobilen Sonnenschutz verzichtet werden konnte. Gleichzeitig gelang ausreichend Streulicht in die Mall, sodass der Bedarf an künstlicher Beleuchtung deutlich reduziert werden konnte. Der Raum erscheint für den Kunden somit sympathischer und wärmer. Künstliches Licht dient vor allem der Akzentuierung und betont die fließenden Linien des Innenraumes. Alle längs laufenden Kanten werden durch indirekte Vouten-Beleuchtung hervorgehoben. Einzelne Bereiche werden stärker hervorgehoben, andere weniger. Dadurch entsteht eine Dynamik im Raum, die das Wohlfühlklima mitträgt. Stehleuchten in den Rest-Areas sorgen zusätzlich für Wohnzimmerfeeling. Angehobene Raumhöhen, großzügige Plätze und Lounges vermitteln ein Gefühl von Weite. Der Farbmix von Weiß und Grün sorgt für Frische. Statt eines Wildwuchses an Werbeschildern ermöglichen definierte Werbebereiche den Mietern fortan eine vorteilhaftere Präsentation. Auch dies trägt zur „neuen Großzügigkeit“ bei und lenkt den Fokus auf die Shops. Homogener Rahmen für individuelle Portale Ein allseits bekanntes Problem bei der einheitlichen Gestaltung von Shoppingmalls stellen die unterschiedlichen Shopportale der einzelnen Mieter dar. Zwar liegt eine allgemeine Ästhetik des Hauses auch im Interesse der Retailer, trotzdem sollte der eigene Shop die Möglichkeit haben, aufzufallen und sich vom Mitbewerb abzuheben. Zu den Rahmenbedingungen für die individuelle Shopgestaltung erklärt Architekt Andreas Schaller von ATP Architekten und Ingenieure: „Die Innenraumgestaltung kann wesentlichen Einfluss auf den Boden und die Decke nehmen. Die Wände, zumeist vom Mieter selbst gestaltete Shopportale, sind dagegen nicht unter vollständiger Kontrolle der Innenarchitektur. Umso wesentlicher ist es also, dass durch die Architektur klare Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen sich der Mieter mit seinen Vorschlägen bewegen kann.“ In einem eigenen „Shopfront Manual“ wurden daher Themen wie prinzipielle Gestaltungen, einheitliche Höhen, Materialien und Werbemöglichkeiten definiert, aber auch technische Thematiken wie Brandschutz, Brand-Entrauchung etc. Die jeweiligen Pläne und Zeichnungen der einzelnen Mieter wurden dann vom Architekten und/oder dem Centermanagement geprüft, bei Bedarf korrigiert und anschließend erst zur Ausführung freigegeben. Sämtliche Mieterportale sind demzufolge mit einer Höhe von 3,90 m begrenzt. Darüber befinden sich in einer bauseitigen „Schürze“ Teile der Haustechnik wie z.B. die Zuluftauslässe oder gestalterische Themen wie indirekte Beleuchtungen. Die horizontale Differenzierung der unterschiedlichen Mieteinheiten erfolgt durch Shopdivider. Diese lassen aufgrund ihrer erhöhten Breite von 30 cm und ihrer weißen Farbe, analog dem gesamten Farbkonzept der Mall, einen Rhythmus entlang der Shopfenster entstehen. Dank klarer Rahmenbedingungen durch die Architektur konnte so trotz höchst individueller Mietflächen ein homogenes Gesamtbild realisiert werden. Fazit: Heute präsentiert sich die neue SCS hell und übersichtlich, organisch und grün. Von dem umfassenden Refurbishment, das auch zahlreiche neue Mieter wie Michael Kors, Primark und Hollister überzeugte, erwartet sich die Unibail Rodamco, wie Center-Manager Anton Cech unlängst gegenüber den Medien verriet, gut 1,3 Millionen Besucher mehr pro Jahr. Ob diese Rechnung aufgeht, muss natürlich noch abgewartet werden. Die Resonanz der Kunden und Mieter ist jedenfalls durchwegs positiv.


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