Page 16

shop 314_eMag Kopie

16 Retail Academy Grundrisse, die verführen! Wie kreiert man ein verkaufsstrategisches Layout? Dieser Frage stellten sich Ronja Stenner von The Store Designers und Silke Stromann, Fachtrainerin von The Retail Academy am 22. und 23. Oktober 2014 im Kölnischen Kunstverein. Das Seminar der Retail Academy bot bis zu zwölf Teilnehmern aus der Branche Weiterbildung und Wissenstransfer zu konkreten Fragen aus dem Planungs- und Verkaufsalltag. Was braucht erfolgreiches Verkaufen? So lautete die zentrale Frage bei allen Veranstaltungen der Akademie, unabhängig vom Format. Im Detail ging es diesmal um den Grundriss eines Verkaufsraums. Auf diesem basiert das Store Layout und damit der visuelle Ausdruck und nicht zuletzt auch der kommerzielle Erfolg eines Unternehmens. Wie ein Store angelegt ist entscheidet darüber, was der Kunde wahrnimmt, ob er das gesamte Angebot entdecken möchte, seine Laufgeschwindigkeit anpasst und wie lang er im Verkaufsraum bleibt. Welche Faktoren in die Gestaltung des Layouts einfließen und somit zum Erfolg oder Misserfolg führen, zeigte das Seminar anhand von Skizzen und Checklisten übersichtlich und anschaulich. Schritt für Schritt wurden im Wechsel zwischen Theorie und Praxis die einzelnen Faktoren wie z. B. Kundenlaufwege, Sichtachsen, Fokuswände und Sortimentsgliederung erarbeitet. Als weiterer Schwerpunkt wurde die Platzierung von Warenträgern und die strategische Nutzung der natürlichen und kreierten Hot Spots diskutiert, um die Kernbotschaften des Unternehmens deutlich zu vermitteln. Neben der grundlegenden Zonierung der Verkaufsfläche und der Planung der Kundenleitsysteme ging es daher auch um das Herausarbeiten von kommerziellen Highlight Flächen und die strategische Warengruppierung und Platzierung von Warenträgern aber auch um den Umgang mit Non-Sales-Areas, wie Umkleiden, Ruhezonen, Kinderecken und Kassen etc. Die Raumarchitektur Zunächst gilt es die baulichen Vorgaben wie die Erschließung, die Positionierung von Fenstern, Türen, Wänden und Stützen, aber auch von Versprüngen und Unterzüge abzuklären. Im Rahmen der Planung muss der Raum so angepasst werden, dass die räumlichen Strukturen den Sortimentsstrukturen entsprechen. Stützen und Wandscheiben beeinflussen die Orientierung. Sie lassen sich daher gut für die Zonierung nutzen und können auch künstlich erschaffen werden. Auch Boden und Decke unterstützen die Zonierung und müssen auf die jeweilige Situation abgestimmt sein. Vorsicht gilt bei der Planung insbesondere der Decke, da hier meist verschiedene Gewerke wie Licht, HKLS und Brandschutz involviert sind. Bei der Planung von Rettungswegen und Notausgängen ins Freie oder in einen geschützten Raum ist zu beachten, dass diese von jedem Punkt der Verkaufsfläche nicht weiter als 25 Meter entfernt sein sollen. Für nicht erfasste Flächen ist eine Sondergenehmigung erforderlich! Die Beschilderung nach DIN 4844 und die Positionierung von Feuerlöschern sollte auch von Anfang an mit eingeplant werden! Die Zonierung der Verkaufsfläche Grundsätzlich unterscheidet man in der Flächenteilung zwischen Zwangsweg, Kojenprinzip, Kreuz- und Sternprinzip, Arenaprinzip und diagonaler Anordnung. Wie die Ware letztlich platziert wird, hängt Zwangsweg davon ab, wie viel Platz für das jeweilige Sortiment benötigt wird. Dabei ist nicht nur die derzeit bestehende Warenmenge maßgeblich, sondern auch die Einbeziehung künftiger Entwicklungen, Überlegungen zur Branchenidentität und zur Gewichtung verschiedener Warengruppen, etwa in Bezug auf den erhofften Umsatz. Weitere Fragen sind: Welche Sortimente haben für den Kunden eine logische Anbindung und sollten daher in unmittelbarer Nähe zueinander präsentiert werden? Und: In welcher Reihenfolge soll der Konsument dem Sortiment begegnen? Für manche Waren werden extra Warenbilder, Inszenierungen, Informationen oder spezielle Präsentationsformen gewünscht bzw. benötigt. Und schließlich darf man auch nicht vergessen, die übrigen Flächen wie Kassen, Umkleiden, Ruhezonen, Kinderecke etc. in den entsprechenden Dimensionen einzuplanen. Kojenprinzip Kreuzprinzip Diagonal Das Sternprinzip Das Arenaprinzip vgl. Wilhelm Kreft, Ladenplanung, Alexander Koch Verlag 2002


shop 314_eMag Kopie
To see the actual publication please follow the link above