14 oz. store Kurfürstendamm, Berlin shopFAC T so zu lassen“. Diesem Wunsch konnte – auch wenn Wände, Decken und Böden großteils erneuert werden mussten – bei zahlreichen Entscheidungsfindungen dann auch immer wieder nachgegeben werden. Laut Mietvertrag sollten beispielsweise die rohen Backsteinwände glatt verputzt werden. An einigen Stellen wirkten die rohen Flächen jedoch trotz ihres desolaten Zustandes sehr spannend. Daher entschlossen sich die Architekten zu einer anderen Vorgangsweise. In Absprache mit dem Bauherrn und dem Besitzer des Cumberland- Hauses wurden ausgewählte Flächen sandgestrahlt und gereinigt und mit Original-Ziegeln abgerissener Wände von anderen Bereichen des Hauses ausgebessert. Teilweise konnten sogar neue Wände – etwa in der Herrenabteilung – mit dem originalen Baumaterial errichtet werden. Im Kontrast dazu wurden die Wände mit einem modernen Betonsockel und mit Regalen aus Schwarzstahl versehen. Auch das Deckengewölbe war zum Zeitpunkt der Übernahme in einem sehr schlechten Zustand, von zahlreichen Farbschichten entstellt und nur teilweise erhalten. Ursprünglich sollten diese Gewölbe daher entfernt und durch eine neue Deckenlösung ersetzt werden. Wieder entstand vor Ort eine andere Idee: Die Farbschichten des Gewölbes wurden abgetragen, bis der ursprüngliche Verputz mit seinen eigentümlichen Flecken und Mustern zum Vorschein kam. Schadhafte Stellen wurden ausgebessert und von einem Kulissenmaler nachgestaltet. Bereiche ohne Gewölbedecke wurden mit einer geraden Decke versehen, wodurch ein ansonsten eher unglücklicher Übergang von historischer zu pseudohistorischer Bausubstanz vermieden werden konnte. Gleichzeitig unterstützt die abwechslungsreiche Deckengestaltung die Zonierung des Raums und den Übergang in neue Erlebniswelten. Details mit Geschichte Für den geschichtsträchtigen Standort suchten die Architekten nach einer Einrichtung mit eigener Geschichte, etwas Besonderes. Louis Mock, der beispielsweise für die L.O.C.K. Area der B&B bereits einige Settings komplettieren konnte, fand dafür die Stahlbibliothek, die bereits seit 1996 demontiert, in Containern in Wien lagerte. Es handelte sich dabei um die Regale der Bibliothek des Wiener Palais Liechtenstein, die in kleinste Einzelteile zerlegt „nach Bildern“ gekauft und erst in Berlin zusammengesetzt wurden. Die alten Stahlregale stellen nun die imposante Denim-Wall und untermauern wie selbstverständlich das ursprüngliche Charisma des Raumes. Historischer Bestand, handgefertigte Einzelstücke und modernste Technik fügen sich zu einem beeindruckenden Ganzen, das der Besucher des Stores wohl fortan mit 14 oz. assoziieren wird. www.shopstyle.at 17
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